Hype Rafale

Autor: Peter Kaminski
Test u. Fotos: Ulf Klingner

Hype hat einige interessante Schaum-Impeller-Jets im Programm, bei denen - soviel sei vorweggenommen - der Baufaufwand sehr gering ist. Eines davon ist eine Rafale mit festem Fahrwerk, die wir hier im Detail vorstellen möchten.

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Die Rafale gibt von Hype in zwei farblichen Varianten und zwar in grauer Tarnlackierung sowie in einer Tiger-Meet-Lacklierung. Die Flächengeometrie ist in Bezug auf das Original nicht ganz scale denn das Modell ist schlanker gestaltet.

Baukasten

Das ARF-Modell kommt vorbildlich verpackt und somit sicherlich unversehrt beim Modellbauer an. Im Baukasten enthalten sind die fertig lackierten Schaumteile (Rumpf, Flügel, Seitenleitwerk), Fahrwerk sowie Kabinenhaube und die Nase als Tiefzieteil.

hype_rafale-baukasten

Der Motor und die Impellereinheit sind bereits eingebaut. Ein 3-S-LiPo-Akku sowie ein Balancer/Lader mit Anschlußkabel für 12-V-KFZ-Zigarettenanzünder sowie ein 3 S LiPo-Akku mit 1.300 mAh Kapazität liegt ebenfalls dem Baukasten bei, wie auch Zweikomponentenkleber. Es liegt sogar zusätzliches Anlenkungsmaterial als Ersatz  bei. Das Ladegerät ist aber sicherlich als Notbehelf zu sehen, denn die Ladezeit beträgt damit über zwei Stunden.

 hype_rafale-kleinmaterial

Bau

Auch die Anleitung ist vorbildhaft. Jeder möglicher Arbeitsschritt ist beschrieben und bebildert und auch Modellbau-Anfänger sollten den Zusammenbau in kürzester Zeit bewältigen. Auffällig ist lediglich, dass bei der Anleitung immer ein Einkomponentenkleber dargestellt wird. Dem Bausatz liegt aber ein Zweikomponentenkleber bei, der Portionsweise 1:1 zu vermischen ist.

hype_rafale-anleitung

Eigentlich sind lediglich die beiden Flächenteile, das Seitenruder und die Modellnase anzukleben und nach dem Einkleben ist das Seitenruder noch am Servo anzuschließen. Der Bowdenzug für das Seitenruder ist schon fertig verlegt und es sind auch schon alle Servos eingebaut. Auch die nicht angesteuerten Canards sind schon angeklebt.

hype_rafale-leitwerk-flaech

Bei unserem Testmodell musste auf einer Seite etwas Schaum an den Montagelaschen der Flächen weggeschliffen werden, bevor die Fläche in den Rumpf passte. In der Bauanleitung steht, dass die Flächen beim Ankleben mit Klebeband fixiert werden sollten. Das hat aber den Nachteil, das sich mit dem Abziehen des Klebebandes Lack löst. Die Passung der Fläche ist aber so, dass man auch auf die Fixierung durch Klebeband verzichten kann und dann hat man auch keine Lackschäden.

hype_rafale-nasenleiste

Zum Schutz der Nasenendleisten sind Schaumstücke aufgeklebt, die noch zu entfernen sind, was aber nicht ganz so einfach geht. Hier muss man sehr vorsichtig arbeiten, um die Flächen nicht zu beschädigen.

Das Fahrwerk ist schon vormontiert und muss lediglich bei Bedarf in schon eingeklebte Plastikteile eingeklinkt werden. Der Bugfahrwerksdraht musste bei unserem Testmodell leicht nachgebogen werden.

hype_rafale-batteriefach

Die Kabinenhaube wird mit Magnete in der Haube gehalten. Im Rumpf befinden sich Metallplättchen als Gegenstücke. Damit die Haube korrekt hält, ist darauf zu achten, diese genau ausrichten.

hype_rafale-batteriehalterung

Ulf hat auch noch eine Akkuhalterung eingebaut. Die Akkuhalterung ist recht simpel: Einen kleinen Holzklotz mit Behizel in den Rumpf geklebt (vorher aufgebohrt), Gewinde mit einer Gewindeschraube geschnitten (M4), mit Sekundenkleber aushärten lassen und noch mal nachschneiden. Aus GFK-Platte eine Zunge hergestellt, Löcher gebohrt und die Zunge mit Kaptonband am Akku befestigt.

hype_rafale_impeller

Das Wuchten des Impellers wird dringend empfohlen, denn der Impeller macht sonst ein relativ lautes Geräusch. Nach dem Wuchten sind diese Resonanzerscheinungen verschwunden und der Impeller läuft ruhig.

Die Anlenkungen haben etwas Spiel, was sich wie folgt beseitigen lässt: In das Loch mit einem Zahnstocher etwas 5-Minuten-Epoxi gegeben, aushärten lassen und dann neu gebohrt. Das Ruderspiel ist nun deutlich geringer. Um das Spiel der Ruderscharniere zu verringern, sollte man vorhandenen Schanier gegen Fließscharniere ersetzen. Beide Maßnahmen lohnen sich, denn das Modell liegt ruhiher in der Luft und lässt sich direkter steuern.

hype_rafale-schaniere1

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Erfreulich ist übrigens noch, dass das Gewicht des Modells mit Akku sogar einige Gramm unter der Angabe des Herstellers lag. So ehrliche Angaben gibt es leider nicht immer.

Flugpraxis

Der Erstflug fand nun im April 2010 statt. Das Modell ist auf Rasen start und landefähig. Selbst auf etwas höherem Rasen gelingt der Start. Ein auffälliger Punkt war, dass nach dem ersten Flug das linke und beim zweiten sich das rechte Hauptfahrwerksaufnahme aus Kunststoff aus dem Flügel gelöst hat. Es musste aber lediglich nachgeklebt werden. Man sollte also vor dem Erstflug gleich einmal die Verklebung des Kunststoffteils überprüfen und ggf. nacharbeiten. Ein Erwähnenswerter Punkt ist noch, dass durch Spiel an der Anlenkung und des Rads des Bugfahrwerks, in der Anfagsstartphase am Boden das Modell etwas Zickzack-Kurs aufnimmt und sich mit zunehmender Geschwindigkeit dann stabilisiert.

hype_rafale-flug

Die angegebenen Ruderausschläge sind sehr groß bemessen und man kann sie auf ein Drittel reduzieren. Den Schwerpunkt hat Ulf gegenüber der Anleitung ca. fünf Millimeter nach vorne verlegt. Die Leistung des Impellers ist auf jeden Fall ausreichend und selbst bei vorhandenem Wind kann sich dass Modell gut behaupten. Das Modell ist im Flug sehr wendig und agil und man muss sehen, dass er nicht außerhalb der Sichweite gerät, um die Fluglage noch beurteilen zu können. Mit 650 mm Spannweite ist es halt ein relativ kleines Modell.

Mit dem beiliegendem Akku sind ca. 3 1/2 Minuten Flugzeit mit hohem Vollgasanteil möglich. Dann sind etwas über 1.000 mA verbraucht. Der Akku hatte sich im Flug auch einmal verschoben. Man sollte also darauf achten, ihn zusätzlich zu arretieren.

Fazit

Der Preis beträgt knapp 160 Euro und damit ist das Preis/Leistungsverhältnis als sehr gut einzustufen, zumal ja auch ein Akku mitgeliefert wird. Das Modell hat auf jeden Fall die Bezeichnung ARF verdient und der Bauaufwand ist mit einer Stunde anzusetzen. Es kann also nach kürzester Zeit geflogen werden. Das Fahrwerk tut auch auf Rasen seinen Dienst. Als Mängel sind lediglich die nicht korrekt verklebten Kunststoff-Fahrwerkaufnahmen und die Schutzabdeckung bei den Randbögen zu erwähnen. Das erste lässt sich leicht beheben und beim zweiten Punkt ist einfach entsprechende Vorsicht angebracht.

Die Rafale von Hype ist flott unterwegs und sehr agil um die Querachse und man sollte schon Erfahrung mit Querrudermodellen haben und es sit sicherlich von Vorteil, wenn das Modell nicht das erste Inpellermodell im eigenem Hanger ist. Ansonsten bereitet es viel Spaß und bei der Größe ist es auch für jeden noch so kleinen Kofferraum geeignet.

Handstart ist völlig problemslos möglich. Es empfiehlt sich 3 mm Höhenruder als Flugphase für den Start zu programmieren. Durch das geringerer Gewicht sind dann, mit etwas Anlauf, auch Loopings möglich.

Technische Daten

Spannweite: 650 mm
Länge: 1.000 mm
Maßstab: 1:16
Impeller: 66 mm
Akku: 3 S, 1.300 mAh
Maximalstrom: 24 A
Gewicht: 614 g
Schub: 450 g
Schub/Gewicht: 0,73
Servos
 2 * Micro-Servo: Elevons
 1 * Micro-Servo Bugfahrwerk

www.hype-rc.de